Quiche Lorraine Rezept
Ich kann mich noch erinnern, als sei es gestern gewesen: Eine Quiche Lorraine war das Gericht, das ich mir gekocht habe, als ich das erste Mal während der Sommerferien nicht mit meinen Eltern auf Reise gegangen bin, sondern den Sommer allein zu Hause verbracht habe.
einfach-
Vorbereitungszeit: 15 Minuten -
Kochzeit: 45 Minuten -
Gesamtzeit: 1 Stunden
Zutaten
Für den Quiche Lorraine Teig | |
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250 g Mehl | |
125 g Butter, kalt | |
1 Ei | |
1 TL Salz | |
Für die Füllung<br> | |
½ glatte Petersilie | |
150 g Schinkenwürfel, mager | |
200 g saure Sahne | |
4 Eier (Größe M) | |
200 g Käse, gerieben (würzig, z. B. Emmentaler oder Gruyère) | |
2 TL Paprikapulver, edelsüß | |
2 pinches Muskat, gemahlen | |
Pfeffer aus der Mühle |
Zubereitung
- Vermenge alle Zutaten für den Teig und knete daraus einen glatten Teig; zunächst mit dem Knethaken deiner Küchenmaschine oder des Handrührgeräts, dann mit den Händen.
- Forme aus dem Teig eine Kugel und packe diese in Frischhaltefolie. Die Teigkugel kommt dann für mindestens 2h in den Kühlschrank.
- Für die Füllung verrührst du Eier und saure Sahne zu einer glatten Masse.
- In diese Masse kommen zunächst alle Gewürze und die fein gehackte Petersilie. Dann fügst du den gewürfelten Schinken und den geriebenen Käse hinzu.
- Rolle die Teigkugel zu einer großen Teigplatte aus und lege diese in eine gefettete Quicheform. Der Teigrand sollte bis zum Rand der Quicheform reichen. Stich den Boden des Teigs mehrfach mit einer Gabel ein.
- Nun kommt die Füllung auf den Boden.
- Backe die Quiche für etwa 45 min bei 200º C (Ober-/Unterhitze, alternativ 180º C Umluft). Sollte die Oberfläche zu dunkel werden, decke die Quiche mit Alufolie ab.
- Die Quiche ist fertig, wenn die Eimasse komplett durchgestockt ist. Mit einem Holzstäbchen kannst du das überprüfen.
- Sofort heiß und am besten mit einem Beilagensalat genießen.
Notizen
Wichtig ist auch bei diesem Rezept: Gib dem Mürbeteig (Boden der Quiche) viel Zeit, sich auszuruhen. Umso mehr wirst du nachher durch den Geschmack und eine einfache Verarbeitung belohnt.
Einige interessante Fakten über Quiche Lorraine
Das ehemalige “Arme-Leute-Essen” Quiche Lorraine” ist heute ein echter Klassiker der französischen Küche, von der es auch einige tolle Abwandlungen gibt. Woher aber kommt die Quiche Lorraine, warum heißt sie “Lorraine” und warum war das mal ein Arme-Leute-Essen?
Hier also einige interessante Fakten zum Thema.
Woher kommt die Quiche Lorraine?
Die Quiche Lorraine oder auch Lothringer Specktorte ist ein echter Klassiker aus der französischen Küche, der wahrscheinlich Mitte des 19. Jahrhunderts in Lothringen entstanden ist.
Der Name Quiche leitet sich ab vom elsässischen Wort Kichel bzw. Kuechel, was etwa so viel wie “Kuchen” heißt.
Da die Quiche üblicherweise in einer runden Tarteform (aus Metall oder Steingut) gebacken wird, ist sie tatsächlich auch ein herzhafter Kuchen.
Abwandlungen der Quiche Lorraine
Während die Original-Quiche immer aus Ei, Milch, Käse und Schinken besteht, gibt es mittlerweile viele Abwandlungen, bei denen die Hauptzutat variiert.
So gibt es mit der Quiche alsacienne eine regionale Abwandlung aus dem Elsass, bei dem Zwiebeln die Hauptzutat sind.
Die Quiche vosgienne aus den Vogesen hingegen verwendet als Hauptzutat kräftigen, würzigen Käse.
Andere Abwandlungen basieren auf Spinat oder Lauch, ich selbst mag sehr gern auch Blumenkohl Quiche.
Was auch immer als Hauptzutat verwendet wird: Allen Quiches ist gemein, dass sie einen Boden aus Mürbeteig haben und die Füllung auf einer Milch-Ei-Mischung basiert.
Quiche Lorraine – Das “Arme-Leute-Essen”
Vermutlich war die Quiche Lorraine im 19 Jahrhundert auch ein Arme-Leute-Essen.
Denn sie basiert auf Zutaten, die auch einfache Bauern immer vorrätig hatten, die gut zu lagern und – in den Mischverhältnissen – relativ günstig waren.
Denn neben Milch und Ei als günstige Füllmasse ist es bei der Quiche Lorraine vor allem der Speck, der sie so lecker und herzhaft macht.
Durch Räuchern konnte Fleisch auch damals schon haltbar gemacht werden. Durch den kräftigen Geschmack wird es zudem relativ sparsam eingesetzt.
Ein anderes Gericht, das auch diesen Grundvoraussetzungen entspricht und aus Frankreich kommt, ist der Flammkuchen. Auch diese Hauptzutaten (Speck, Crème fraîche, Zwiebeln) waren jederzeit günstig zu bekommen.
Die Zeit der armen Leute ist für die Quiche Lorraine aber längst überwunden.
Sie gehört heute zu den bekanntesten Gerichten der französischen Küche und wird auch hierzulande gern als Häppchen oder vollwertiges Essen serviert.
Alternativen zum Mürbeteig
Ursprünglich war ein Brotteig die Basis der Quiche Lorraine. Diese Teig wurde aber irgendwann durch einen Mürbeteig – also einen Teig aus Mehl, Butter und Ei – ersetzt.
Doch auch der Mürbeteig ist relativ aufwendig in der Verarbeitung und gelingt nur, wenn man ihm viel Ruhezeit lässt.
Um eine Quiche schneller zu kochen, kann man daher auch auf alternative Fertigprodukte zurückgreifen.
So kann man etwa Blätterteig (frisch oder tiefgekühlt zu kaufen) verwenden. Mit diesem Teig wird der Rand der Quiche schön knusprig und luftig. Ein großer Nachteil jedoch: Am Boden wird der Teig schnell matschig, weil der Blätterteig mit der feuchten Füllung der Quiche Lorraine nicht gut klar kommt.
Besser sind daher fertige Tarte- oder Quichteige, die es seit einigen Jahren im Supermarkt gibt.
Sie sind in der Regel auch ein Mürbeteig (in süß oder herzhaft, bei der Auswahl unbedingt drauf achten!) und häufig schon rund ausgeschnitten und auf Backpapier gebettet.
Der Teig muss dann nur noch in die Tarteform gelegt werden und kann sofort befüllt werden.